Deutsche Übersetzung des RKF-Standards
RASSESTANDARD
MOSKAUER WACHHUND
Herkunftsland: Russland.
Datum der Publikation dieses Standards: 23.04.2008
VERWENDUNG: Der Name der Rasse gibt bereits Aufschluss über ihren Verwendungszweck - ein Wachhund, Schutzhund und ein Begleiter - kommt in einer Wohnung und in einem Privathaus gut zurecht, hat keine großen Haltungs- und Witterungsansprüche, ist gehorsam, ausgewogen, verfügt über einen angeborenen Wachinstinkt.
FCI-KLASSIFIKATION:
Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde.
Sektion 2.2 Molosser.
Ohne Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS
Die Rasse wurde in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts in Moskau gezüchtet. Der Hervorbringer der Rasse ist die Central School of Military Dog Breeding, Zuchtstätte "Roter Stern". Die Rasse wurde durch die Kreuzung vorhandener Rassen erschaffen: dem Kaukasischen Schäferhund, Bernhardiner und der russisch gescheckten Bracke.
Der Stammvater der Rasse Moskauer Wachhund ist der Rüde Orslan.
Die erste Beschreibung des Standards der Rassengruppe MOSKAUER WACHHUND erfolgte 1958. Der nächste Standard wurde 1985 mit der Anerkennung des Rassestatus veröffentlicht.
Am 17. April 1992 genehmigte die Russische Föderation für Diensthundezucht den Standard.
Der gültige Standard wurde mit geringfügigen Änderungen und Ergänzungen 1997 von der RKF genehmigt und von der Abteilung für Viehzucht des Ministeriums für Landwirtschaft und Ernährung Russlands übernommen.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD
Der Moskauer Wachhund ist ein großer Hund kräftigen Typs mit harmonischer Konstitution, breitem, leicht länglichem Körper, einer gut ausgebildeten Muskulatur, der aktiv und beweglich ist. Der Geschlechtsdimorphismus ist gut ausgeprägt, Rüden sind massiver und tapferer als Hündinnen.
WICHTIGE PROPORTIONEN:
Die Körpergröße der Männchen beträgt mindestens 68 cm, der Weibchen mindestens 66 cm.
Das Verhältnis von Körperlänge zu Widerristhöhe beträgt bei Rüden 104-105%, bei Hündinnen 106-108%.
Das Verhältnis der Brusttiefe zur Widerristhöhe des Hundes beträgt 50% bis 52%.
Das Verhältnis der Länge der Schnauze zur Länge des Kopfes beträgt 34% - 37%.
VERHALTEN:
Der Moskauer Wachhund ist ein gehorsamer, selbstbewusster, ausgeglichener und intelligenter Hund mit einem ausgeprägten Wachinstinkt. Er ist selbstständig und kontaktfreudig, dem Besitzer und der ganzen Familie treu ergeben und zeigt keine unbegründete Aggression. Es ist leicht auszubilden und kann sowohl Begleit-, als auch Schutz-, Dienst- und Wachhund sein.
KOPF:
Massiv, groß, proportional zur Gesamtkonstitution, breit und tief im kranialen Teil. Die Stirn ist breit, leicht konvex, geteilt durch eine flache Längsfurche. Die Augenbrauenbögen sind gut entwickelt, die Hinterhauptbeinhöcker sind massiv, durch die gut entwickelte Muskulatur jedoch nahezu unauffällig.
Übergang von der Stirn zur Schnauze:
Kurz, gut definiert, mit einer mäßigen Tiefe.
Nasenschwamm:
Der Nasenschwamm ist groß, breit und schwarz.
Fang:
Etwas kürzer als der Schädel, breit, stumpf, tief, voluminös, gut gefüllt unter den Augen. Die Länge der Schnauze beträgt ca. 34 bis 37% der Kopflänge. Die Linien der Stirn und der Schnauze sind parallel.
Lefzen:
Dick, fleischig, schwarz, bei geschlossenem Fang den Unterkiefer vollständig bedeckend, ohne dabei zu tief hängenden Taschen zu bilden.
Zähne und Gebiss:
Die Kiefer sind kräftig und breit. Die Zähne sind groß, weiß, dicht nebeneinander, in einem vollständigen Satz von 42 Zähnen. Die Schneidezähne befinden sich an der Basis in einer Linie. Scherengebiss. Das Vorhandensein von abgebrochenen oder herausgebrochenen Schneidezähnen und Reißzähnen, die die Stellung des Gebisses nicht beeinträchtigen, hat keinen Einfluss auf die Bewertung des Hundes.
Wangenknochen:
Gut entwickelt.
Augen:
Klein, dunkel, rund, tief, breit und gerade nach vorn gerichtet. Der Ausdruck der Augen ist ruhig und selbstbewusst. Die Augenlider sind schwarz, dicht und mäßig trocken.
Ohren:
Klein, am Knorpel hängend, dreieckig mit abgerundeten Enden, mit der Vorderkante an den Wangenknochen anliegend, oberhalb der Augenlinie ansetzend, mit Befederung.
HALS:
Von mittlerer Länge, oval im Querschnitt, mit gut ausgebildeter Muskulatur, mäßig hoch angesetzt, der Widerrist ist gut definiert, eine kleine Wamme ist erlaubt.
KÖRPER:
Der Körper ist geschlossen, etwas gestreckt, gut ausbalanciert, proportional, voluminös, tief.
Der Widerrist ist hoch, breit, lang, muskulös, gut entwickelt, besonders bei Rüden. Der Widerrist ist vorzugsweise etwas höher als das Kreuzbein.
Der Rücken ist kräftig, gerade, breit und muskulös und entspricht ungefähr der Hälfte des Abstands vom Widerrist bis zur Schwanzwurzel.
Die Lende ist kurz, breit, muskulös und leicht konvex.
Die Kruppe ist breit, muskulös, mäßig lang und leicht abfallend.
Die Brust ist tief, lang, breit, mit konvexen langen Rippen, die sich deutlich zum hinteren Teil des Körpers ausdehnen. Die Vorderseite der Brust ragt etwas in Bezug auf die Schulter-Schulterblatt-Gelenke hervor. Der untere Teil der Brust befindet sich an oder etwas unter den Ellbogen. Der Bauch ist mäßig aufgezogen.
RUTE:
Breit, kräftig, das Sprunggelenk in der Länge erreichend. Die Kruppe geht in einer Linie in die Basis des Schwanzes über. Im ruhigen Zustand hängt die Rute nach unten mit leichter Krümmung an der Schwanzspitze. In der Erregung erhebt sich die Rute sichelförmig über die Rückenlinie. Gleichmäßig buschig.
VORDERHAND:
Von vorne gesehen gerade und parallel. Die Schulterblätter sind lang, schräg gestellt und bilden mit den Oberarmknochen einen Winkel von ca. 90-100 Grad. Die Schultern sind muskulös, die Unterarme sind gerade, mäßig lang und massig. Ellenbogen sind strikt nach hinten gerichtet.
Vordermittelfuß kurz, breit, kräftig, leicht abfallend. Die Ellenbogenhöhe beträgt 50-52% der Widerristhöhe des Hundes.
Die Pfoten sind groß, gerundet, gewölbt, mit eng aneinander liegenden Zehen, die Ballen sind fleischig, dick, die Krallen jeglicher Farbe.
HINTERHAND:
Von hinten gesehen gerade und parallel, etwas breiter gestellt als die Vorderbeine.
Die Oberschenkel sind nicht lang und leicht geneigt.
Ober- und Unterschenkel sind fast gleich lang.
Die Winkel der Knie- und Sprunggelenke sind mäßig ausgeprägt und klar definiert.
Hintermittelfuß lotrecht, kurz, breit. Die Pfoten sind oval, gewölbt, mit eng aneinander liegenden Zehen, mit fleischigen dicken Ballen, Krallen jeglicher Farbe. Wolfskrallen sollten entfernt werden.
GANGWERK:
Ausbalanciert und ohne Eile. Charakteristisch für den Gang sind ein mäßig weitläufiger, harmonischer Trab und ein schwerer Galopp.
Während des Trabens sollten sich die Gliedmaßen in einer geraden Linie bewegen. Die Gelenke der Vorder- und Hinterbeine sind frei beweglich, beugen und strecken sich mit Leichtigkeit. Während des Trabens befinden sich Widerrist und Kruppe ungefähr auf gleicher Höhe.
HAUT:
Die Haut ist dick, fest, ohne Anzeichen von Schlaffheit, eine Wamme am Hals ist erlaubt.
HAARKLEID:
Das Haarkleid ist dicht, lang, dick, mit einer gut entwickelten Unterwolle, das Deckhaar ist glatt.
Am Kopf und an der Vorderseite der Gliedmaßen sind die Haare kürzer. Dekorierendes Haar ist bei Männern stärker entwickelt und äußert sich am Nacken in Form einer "Mähne", an den Rückseiten der Vorder- und Hintergliedmaßen in Form von Federn. Der Schwanz ist gleichmäßig befedert.
Leicht wellenförmiges Fell ist zulässig in der Gegend der Lendenwirbelsäule, der Kruppe und an den Oberschenkeln.
Farbe:
Rot Piebald, gefleckt: Weiß mit roten, rotschwarzen, schwarzroten und zobelfarbenen Flecken. Die Farbe muss zwingend einen roten Farbstich aufweisen. Zwingend eine weiße Brust, weiße Vorderbeine bis zum Ellbogengelenk und weiße Hinterbeine bis zum Sprunggelenk sowie eine weiße Schwanzspitze;
bevorzugt sind die ckarakteristischen Punkte auf den weißen Bereichen in einer der oben genannten Farben, eine dunkle Brille, Schwärze an den Ohren.
Die wünschenswerte Farbe ist wie folgt: ein dunkler Kopf, dank einer schwarzen Maske, schwarzen Brille und Ohren, im Kontrast zu einem etwas helleren Körper mit rötlichen Platten, die durch deutliche zobelfarbene Ränder von den weißen Flächen getrennt sind.
GRÖßE:
Die bevorzugte Körpergröße für Rüden beträgt 77-78 cm, für Hündinnen 72-73 cm.
Es gibt kein Höchstmaß.
Gewicht:
Rüden - ab 55 kg, Hündinnen - ab 45 kg.
HODEN:
Rüden sollten zwei volle, gut entwickelte Hoden haben, die sich vollständig im Hodensack befinden.
FEHLER:
Jede Abweichung von den vorstehenden Punkten gilt als Mangel.
Die Bewertung sollte in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen.
SCHWERE FEHLER: (gravierende Mängel - Bewertung nicht höher als „gut“)
Signifikante Abweichungen im Körperbau und der Anatomie.
Leichte, dünne Statur, quadratisches Format.
Lethargie, übermäßige Erregbarkeit.
Ein schmaler, leichter Kopf, ein runder Schädel, ein fließender Übergang von der Stirn zur Schnauze oder ein zu ausgeprägter Stop, stark herabhängende, schlaffe Lefzen, die eine "Tasche" bilden.
Ausgeprägte interorbitale Furche, tiefe Falten an Stirn und Wangenknochen,
deutliche Depigmentierungsstellen an den Lippen, nicht vollständig pigmentierter Nasenschwamm.
Stark faltige Ohren, halbstehende Ohren, Ohren mit zu weitem Abstand vom Kopf.
Sehr helle, hervorstehende, engstehende oder schielende Augen, zu schlaffe Augenlider, zu stark entwickelte dritte Augenlider, missmutiger Ausdruck der Augen.
Schneidezähne, die sich nicht in einer Linie befinden.
Langer, hochangesetzter Hals, stark ausgeprägte Wamme.
Stark überbaute Kruppe (Kruppe steht stark höher als der Widerrist).
Schwanz im Ring aufgerollt, gekringelt, mit am Ende verwachsenen Wirbeln, Bobtail.
Gerade und scharfe Schultern.
Kurzes Schulterblatt oder Humerus.
Eng gestellte vordere und/oder hintere Gliedmaßen, stark aneinander angenäherte Sprunggelenke.
Übermäßig abgeflachte Ecken der Sprunggelenke, unnötig lange Beine.
Schwacher Bandapparat.
Gekräuseltes Deckhaar, gewelltes Haar am Körper, sehr kurzes Haar bei nicht vorhandenem dekorativem Haar.
Alle Farben außer die in der Norm angegebenen.
Ein weißer Fleck auf den Ohren, eine starke Asymmetrie der Brille, eine Brille ohne schwarze Umrandung, das vollständige Fehlen der Brille oder ein halbseitiges Fehlen, sogenannter „Monokel“, eine Brille, die den inneren Augenwinkel nicht bedeckt.
Rüden kleiner als 68 cm, Hündinnen kleiner als 66 cm.
DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:
Übermäßige Ängstlichkeit oder übermäßige Reizbarkeit.
Alle Abweichungen vom Scherengebiss.
Unvollständiges Gebiss (Fehlen eines oder mehrerer Zähne).
Fehlausrichtung des Kiefers.
Braune Augenlider und Nase.
Blaue, grüne Augen, Heterochromie, das Vorhandensein von Wolfskrallen.
Unharmonisches Gangwerk.
Schlendern.
Rüden mit weiblichem Aussehen.
Einseitiger oder vollständiger Kryptorchismus.
Kranke Hunde, mit Verstümmelungen und Verletzungen, bleiben ohne Bewertung.