Die Geschichte des Moskauer Wachhundes

Jede anspruchsvolle Armee verfügt auch über gut ausgebildete Hundestaffeln – das ist weitbekannt. Die sowjetische Armee, die sich und ihre Kraft besonders hochschätzte, hat sich dafür nicht einfach an einer schon vorhandenen Hunderasse bedient. Sie wollte eine eigene Hunderasse nach den eigenen Bedürfnissen erschaffen. Dafür hat die damalige Regierung weder Geld noch Mühe gescheut. Das Ziel war es, einen großen, starken, furchtlosen und zuverlässigen Diensthund zu schaffen, der den unterschiedlichsten Klimaverhältnissen in der ganzen Sowjetunion standhält und einen hohen Gesundheitsgrad aufweist. Er sollte gelehrig, leicht erziehbar, seinem Hundeführer treu ergeben sein sowie über ausgeprägte Wach- und Schutzeigenschaften verfügen. Gleichzeitig sollte er in der Lage sein, selbstständig Entscheidungen zu treffen, wenn er auf sich allein gestellt ist.

Das war sicherlich ein hochgestecktes Ziel. Nicht verwunderlich ist daher, dass es in der Anfangsphase viele Fehlschläge gegeben hat. Unzählige Versuche von Kreuzungen unterschiedlichster Rassen führten nicht zum gewünschten Erfolg. 

Man war sogar kurz davor, aufzugeben.  

Doch nach einiger Zeit hat man auf der Militärbasis mit dem Namen „Roter Stern“ dank der Arbeit und Fachkenntnisse des Generals Grigorij Pantelenovitsch Medvegyej die drei Hunderassen gefunden, aus denen das erwünschte Ergebnis entstand: der Kaukasische Schäferhund, der Bernhardiner und die Russisch gescheckte Bracke. 

Die fachgemäße und ausdauernde Arbeit hat in ungewöhnlich kurzer Zeit bewiesen, dass man sich auf dem richtigen Weg befand. Aus Deutschland, Tschechien und Slowakien wurden Bernhardiner der Championklasse importiert und mit den besten Exemplaren der Kaukasischen Schäferhunde aus dem gesamten Gebiet der Sowjetunion gekreuzt. Jahrelange, präzise Arbeit und konsequente Auswahl der Nachzuchten, die der Vorstellung entsprachen, hat schließlich den Moskauer Wachhund hervorgebracht. 

Die Rasse ist so gut gelungen, dass deren Existenz lange Zeit vor der Öffentlichkeit verheimlicht wurde. Im Dienst war er ein zuverlässiger und unerschrockener Wächter der Raketenabschussbasis und militärischen Flughäfen. Bei den Aufmärschen und militärischen Paraden war er neben den modernsten Gewehren eine richtige Attraktion, die Zierde des Roten Platzes und der Stolz des Militärs. Die Rasse konnte erst in Zivilbesitz gelangen, nachdem das sowjetische Reich schwächer geworden ist.

Die einfache Zivilbevölkerung war es schließlich, die diese Rasse nach dem Zerfall der Sowjetunion vor dem Aussterben bewahrt hat.

In der heutigen Zeit ist ein solches Familienmitglied wie der Moskauer Wachhund, der unsere Kinder und Familien liebt und schützt, Gold wert. Er ist bereit, das ihm anvertraute Territorium und seine Familie tapfer zu verteidigen, auch wenn er dafür sein eigenes Leben riskieren muss. Er kennt keine Angst und keinen Rückzug vor der eindringenden Person. 

Denn es gibt für ihn nichts Wichtigeres als die Familie und das Bewachen des eigenen Gebietes. Er betrachtet es fast wie seinen Beruf. Gleichzeitig schätzt er die Weisungen seines Herrchens und hat Freude daran, mit seinem Rudelführer zu arbeiten. Das Vertrauen, welches man mit liebevoller Aufzucht gewinnt, bringt er mit offenem Herzen entgegen. Wer die wahre Freundschaft mit einem Moskauer Wachhund erlebt, möchte diese Bindung zu einem Hund nicht mehr missen. 

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